Herausforderungen

Operationssäle (OP) besitzen eine überragende Bedeutung für die Versorgung der Patienten und sind mit 25-50% der gesamten Fallkosten die mit Abstand teuersten Einrichtungen eines Krankenhauses. Als fokale Organisationseinheiten sind sie jedoch Inseln im Gesamtsystem, die  eine starke Ausrichtung der gesamten Prozesslandschaft eines Krankenhauses auf die OPs einfordern. Dies führt zu erheblichen Qualitäts-, Effizienz- und Effektivitätsnachteilen für alle vor- und nachgelagerten Prozesse in Patientenversorgung, Ressourcenmanagement/Logistik und Verwaltung. Andererseits sind OPs Systeme die auf der Gerätebene bereits heute eine starke kommunikationstechnische Vernetzung aufweisen. OP-Geräte liefern fortlaufend sehr große Mengen an heterogenen und teils unstrukturierten Daten, die patientenindividuell zeitkritisch verarbeitet werden müssen (u.a. Vitalparameter, Biosignale, Bild- und Videodaten [Endoskope 3,4 GBit/sek.], technische Geräte- und Nutzungsdaten). Weitere Massendaten fallen in vor- und nachgelagerten Prozessen (außerhalb des OPs) an. Diese liegen räumlich verteilt vor und besitzen unterschiedliche Speicher-, Zugriffs- und Sicherheitsmechanismen. Zu erwarten ist, dass die Datenmenge aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit miniaturisierter, hochauflösender Sensoren rasant wachsen und an Heterogenität weiter zunehmen wird.


Gelingt es, die aus der Informatikforschung entstandenen Big Data-Potenziale zu erschließen, werden technische, strukturelle und organisatorische Hemmnisse abgebaut, weitergehende Innovationen befördert und erfolgreiche Geschäftsmodelle ermöglicht.